Pressemitteilung - Gedenken an die Bücherverbrennung von 1933

 

„Im Jahre 1933 wurden meine Bücher in Berlin auf dem großen Platz neben der Staatsoper von einem gewissen Herrn Goebbels mit düster-feierlichem Pomp verbrannt.“ – Erich Kästner

 

 

Die Jusos Südthüringen möchten am heutigen 10. Mai im Zuge des 89. Jahrestag an die Bücherverbrennung im Regime der Deutschen Nationalsozialisten im Jahr 1933 erinnern.

 

„Für unsere heutige Gesellschaft muss es selbstverständlich sein, sich an Ereignisse wie die Bücherverbrennung unter dem NS-Regime zu erinnern und in die heutige Zeit widerzuspiegeln. Dadurch müssen wir heute umso dankbarer für unsere freie Gesellschaft sein. Doch leider sehen wir seit einigen Jahren in der ganzen Welt eine erschreckende Entwicklung hin zur Stärkung von autoritären Regierungen. Die Bücherverbrennung von 1933 stand nur am Beginn einer Diktatur und der Einschränkungen von persönlichen und gesellschaftlichen Freiheiten, zum Beispiel der von Bildung und Forschung.“, wie Justin Walther, Kreisvorsitzender der Jusos Südthüringen, erklärt.

 

Im Zuge des heutigen zentralen Gedenktages findet in der Suhler Kulturbaustelle ab 19 Uhr eine Lesung aus „verbrannten Büchern“ statt, in welcher Bürger:innen aus der Region aus selbstgewählten Büchern vorlesen werden. Auch die Jusos Südthüringen werden sich an dieser Lesung beteiligen.

 

 

Hintergrund:

 

Die Bücherverbrennung in Deutschland von März bis Oktober 1933 war eine von der NSDAP, der Hitlerjugend und der Deutschen Studentenschaft geplante und inszenierte Aktion, bei der Student:innen, Professor:innen und Mitglieder nationalsozialistischer Parteiorgane die Werke, der von ihnen verfemten Autoren ins Feuer warfen.

 

Sie war der Höhepunkt einer von langer Hand geplanten «Aktion wider den undeutschen Geist»- und nicht nur am damaligen Berliner Opernplatz brannten am 10. Mai 1933 die Bücher. In mehr als 100 deutschen Städten eröffneten die Nazis die Hetzjagd auf Deutschlands Kultur, auf viele der bekanntesten Schriftsteller dieser Jahre und ihre Werke. Unter diesen Schriftstellern waren Heinrich Mann, Erich Kästner, Arthur Schnitzler, Berthold Brecht, Kurt Tucholsky oder Sigmund Freud – sie galten als «unsittlich» und «dekadent».

 

Auch in Städten Thüringens, wie Jena, Erfurt und auch Hildburghausen, brannten 1933 Bücher dieser und vieler weiterer Autoren.

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0